Inklusive Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck freut sich über Kooperationspartner*innen für Mitmach-Projekte.
Mehr lesenHersbruck – Yoga auf der Wiese? Einen Gottesdienst unter freiem Himmel oder Unterricht unter Apfelbäumen? Im September 2023 hat die Rummelsberger Diakonie die inklusive Streuobstwiese auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck feierlich eingeweiht. Mit Unterstützung der Aktion Mensch soll die Wiese des Fachbereichs Autismus zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung werden.
Es wurden bereits viele Veranstaltungen und Mitmachaktionen für alle Hersbrucker*innen angeboten, aber um das Projekt langfristig zu etablieren und für alle zugänglich zu machen, werden weitere Kooperationspartner*innen gesucht. Vereine, Initiativen, Kirchengemeinden und aktive Bürger*innen und Nachbar*innen sind herzlich eingeladen, auf der Wiese Projekte durchzuführen und Ideen zu entwickeln. „Seien Sie Teil unserer inklusiven Begegnungsstätte und gestalten Sie mit uns die Zukunft der Streuobstwiese auf dem Campus Haus Weiher in Hersbruck“, ruft Alina Stampfl, Projektleiterin der Rummelsberger Diakonie, auf.
Am Mittwoch, 17. Mai 2023, von 17 bis 18 Uhr ist die Wiese eine Stunde für interessierte Projektpartner*innen geöffnet. Dann ist Zeit, sich kennenzulernen, sich zu informieren und gemeinsam schöne Ideen zu entwickeln. Weitere Informationen zur inklusiven Streuobstwiese stehen hier: rummelsberger-diakonie.de/wiese. Fragen beantwortet Projektleiterin Alina Stampfl unter Telefon 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail streuobstwiese(at)rummelsberger.net.
Inklusive Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck wird zu einem Treff für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Mehr lesenHersbruck – Vor einem Jahr kam die Zusage der Aktion Mensch: Das Projekt inklusive Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck konnte starten. Agrar- und Umweltpädagogin Alina Stampfl (38) leitet die inklusive Streuobstwiese. Zum Welt-Autismustag am Sonntag, 2. April, berichtet sie von geplanten Veränderungen auf der Wiese auf dem Campus Haus Weiher und warum der Job ein Traumjob ist.
Frau Stampfl, was ist das Ziel des Projekts inklusive Streuobstwiese?
Alina Stampfl: Mit der inklusiven Streuobstwiese haben wir die Chance, in Hersbruck einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung kennenlernen und austauschen können. 14 Autist*innen besuchen gerade die Förderstätte des Fachbereichs Autismus in Hersbruck. Viele verbringen gerne Zeit auf der Wiese. Die Arbeit unter freiem Himmel tut uns Menschen gut. Die frische Luft macht müde und glücklich. Ich liebe es auch, auf der Wiese zu sein.
Sie sind Agrar- und Umweltpädagogin. Wie sind Sie im sozialen Bereich gelandet?
Alina Stampfl: Aus Interesse, weil ich die Arbeit mit Menschen mit Behinderung schon immer spannend fand. Aber eben auch die Landwirtschaft. Ich stamme aus Südtirol und habe nach meinem Studium in Wien als Lehrerin für biologischen Gemüsebau für Jugendliche mit Behinderung in Wien gearbeitet. Mein Mann stammt aus Nürnberg und so entschieden wir, ins Nürnberger Land zu ziehen. 2015 habe ich mich dann bei den Rummelsbergern beworben.
Was geschieht auf der Wiese?
Alina Stampfl: Grob gesagt erledigen wir Aufgaben rund um Baum- und Wiesenpflege und ab Spätsommer ernten wir Äpfel, Birnen und Mirabellen. Die Teilnehmer*innen der Förderstätte können sich von März bis Oktober täglich auf der Wiese beschäftigen. Wir schneiden Bäume, mähen den Rasen und pflanzen Blumen und Sträucher. Nach getaner Arbeit können wir in gemütlichen Hängematten und -sesseln Pause machen und entspannen. Ein Traum.
Seit September vergangenen Jahres organisieren Sie Veranstaltungen für alle Hersbrucker‘*innen?
Alina Stampfl: Unsere erste Feier war die Einweihung der Streuobstwiese. Und dann haben wir die Mittmach-Mittwoche gestartet. Dann können alle kommen, zum Helfen oder zum Natur genießen. Dabei haben wir gemerkt, dass für einige Autist*innen mehr Struktur wichtig ist, um den Nachmittag zu genießen. Daher haben wir unsere Veranstaltungsplanung angepasst. Wir erstellen Ablaufpläne und Programme in leicht verständlicher Sprache. Diese schicken wir den Teilnehmer*innen im Vorfeld zu. So können sie sich auf den Nachmittag vorbereiten. Wir starten jetzt pünktlich mit der Besprechung des Programms und halten uns dann auch an den Ablauf. Natürlich muss nicht jeder pünktlich zur Programmbesprechung da sein.
Welche Maßnahmen sind noch geplant?
Alina Stampfl: Wir unterstützen die Autist*innen im Fachbereich mit Methoden der Unterstützten Kommunikation (UK). Wir setzen zum Beispiel Tablets mit Sprachausgabe ein und Bildkarten. Die Bildkarten kommen nun auf der Wiese verstärkt zum Einsatz. Wir haben uns ein System überlegt, wie die Teams sozusagen an einer Arbeitsstation einchecken können. Dazu werden wir an den Bäumen ein individuelles Holzschild mit einer Eincheckbox befestigen. In diese können wir dann die Bildkarten mit den anfallenden Arbeiten oder einer Pause anbringen. Mit Hilfe eines Timers, einer speziellen Uhr, die Zeit visualisiert, wissen die Klient*innen, wie lange sie arbeiten, bevor es eine Pause gibt.
Dürfen nur Autist*innen, die in Hersbruck wohnen oder arbeiten die Wiese besuchen?
Alina Stampfl: Anfangs war das schon so. Aber inzwischen haben wir uns sortiert und Autist*innen aus der Gegend sind herzlich eingeladen, Zeit auf unserer schönen Wiese zu verbringen. Aber nicht nur Autist*innen jeder ist bei uns herzlich willkommen.
Weitere Informationen zum inklusiven Streuobstwiese stehen hier: rummelsberger-diakonie.de/wiese.
Das Interview führte:
Inklusive Streuobstwiese der Rummelsberger Diakonie in Hersbruck zieht viele Besucher*innen an – Neues Programm vorgestellt.
Mehr lesenHersbruck – Apfelsaft pressen, Obst dörren und eine weihnachtliche Feier am Lagerfeuer: Seit vergangenem September finden auf der inklusiven Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck Aktionstage und Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Autismus statt. Der inklusive Gedanke der Veranstaltungsreihe „Mitmach-Mittwoche“ zieht viele Besucher*innen auf den Campus Haus Weiher. Kristina Malz aus Hersbruck war mit ihren Kindern schon bei einigen Aktionen dabei. „Das Obst sammeln und Dörrobst herstellen hat Spaß gemacht, wir essen immer noch von den getrockneten Zwetschgen“, erzählt die 41-Jährige.
Wie andere Besucher*innen auch freut sich die zweifache Mutter über die Arbeit in der Natur. Aber auch das inklusive Konzept der Streuobstwiese findet sie klasse. „Ich finde es wichtig, dass meine Kinder sehen, wie bunt und vielfältig die Welt ist“, sagt Kristina Malz. Toll findet sie auch die Atmosphäre auf der Wiese: „Es waren einfach alle da und haben gemeinsam gearbeitet.“
Obst ernten und verarbeiten, einen Erntedankgottesdienst feiern, einen Laternenumzug zu St. Martin miterleben, auf der Wiese Bratäpfel und Punsch genießen: Im vergangenen Jahr fanden auf der Wiese viele verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt. „Die Veranstaltungen waren gut besucht und ich achte darauf, dass nicht zu viele Gäste kommen“, sagt Projektleiterin Alina Stampfl. Denn neben der Freude an den zahlreichen Besucher*innen muss die pädagogische Fachkraft dafür sorgen, dass die Menschen im Autismus-Spektrum, die vom Fachbereich Autismus unterstützt und begleitet werden, in ihren gewohnten Strukturen arbeiten können.
Wie bei den besonderen Wiesen-Events werden die Besucher*innen gebeten, sich die Mitmach-Mittwoche für alle mit Pflege der Streuobstwiese und Natur genießen anzumelden. Sie finden seit Anfang März wieder jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr (ausgenommen 12.4. und 21.6.) statt.
Auch in diesem Jahr hat sich das Wiesenteam wieder eine bunte Mischung zwischen Obst ernten, Nistkästen bauen, Weidenhäuschen pflanzen und Kleidertausch überlegt. „Wir kommen gerne zum Eintopf kochen über dem offenen Feuer Ende April und den Kleidertausch Mitte Juni finde ich auch sehr reizvoll“, sagt Kristina Malz.
Kasten:
Events auf der inklusiven Streuobstwiese
Für alle, die es genau wissen wollen: Folgende Aktionen und Termine sind heuer auf der inklusiven Streuobstwiese geplant. Bitte für alle Events jeweils bis spätestens Montagabend vor der Veranstaltung unter Telefon 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail streuobstwiese(at)rummelsberger.net anmelden. Weitere Informationen zur inklusiven Streuobstwiese stehen hier: rummelsberger-diakonie.de/wiese.
Gemüseeintopf auf offenem Feuer kochen und genießen, Mittwoch, 26.04., von 16 bis 19 Uhr
Blühstreifen für Insekten anlegen und Samenkugeln rollen, Kaffee und Kuchen, Mittwoch 10.05., von 14 bis 17 Uhr
Kleidertausch für Groß und Klein mit Picknick, Mittwoch, 14.06., von 15 bis 18 Uhr
Mirabellen und Beeren ernten und eventuell weiterverarbeiten, Mittwoch, 26.07., von 15 bis 18 Uhr
Im Wichernhaus in Altdorf leben und lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer Körperbehinderung und Mehrfachbehinderung. Die Bewohner*innen, Schüler*innen und Tagesgäste erhalten eine intensive therapeutische Förderung, jeweils individuell abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Egal ob Schule, heilpädagogische Tagestätte oder Werkstatt: Die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Bereiche des Wichernhauses arbeiten eng zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, dass die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein möglichst selbstständiges Leben führen können.
Förderzentrum für Körperbehinderte (FÖZ) und Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung
Angebote für dauerbeatmete Menschen
Tagesangebote für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung
Wohnangebote für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung
Umfassende Beratung zum Beispiel zu Unterstützter Kommunikation (UK)