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04.11.2024

Mit Ehrgeiz und Routine zum Erfolg: Sanja Hennl feiert Vizemeisterschaft im Kegeln

Bewohnerin des Auhofs der Rummelsberger Diakonie erzielt außergewöhnlichen Erfolg

Hilpoltstein - Eine Kugel, eine Bahn und neun Kegel – die 27-jährige Sanja Hennl befindet sich zweimal pro Woche in ihrer ganz eigenen Welt. Konzentriert und mit Gefühl rollt sie die schwere Kugel mit ihrer besonderen Technik durch die Beine und erzielt dabei große Erfolge: Im August feierte die gebürtige Rotherin in Weinheim die deutsche Vizemeisterschaft im Kegeln. Ihre Mutter, Regina Hennl, erinnert sich genau an den heißen Sommertag: „Sani ist sonst introvertiert, aber an dem Tag habe ich ihr die Aufregung deutlich angemerkt.“

Bereits letztes Jahr nahm Sanja an den Meisterschaften des Deutschen Behindertensportverbands teil, belegte jedoch den vorletzten Platz. Umso größer war die Freude in diesem Jahr: Gemeinsam mit ihrer Familie feierte Sanja im Elternhaus in Roth sowie in ihrem zweiten Zuhause, dem Auhof in Hilpoltstein, in dem sie seit dem Kindergarten betreut wird.

Kegeln fördert den strukturierten Alltag

Seit September 2019 wohnt Sanja Hennl auch in der Einrichtung der Rummelsberger Behindertenhilfe. Die Arbeit in der Schreinerei macht ihr großen Spaß. Sanja hat keine genaue Diagnose, ist jedoch seit ihrer Geburt entwicklungsverzögert, weshalb klare Abläufe ihr besonders guttun. Am besten gefällt ihr am Kegeln, dass alles immer gleich ist.

Seit neun Jahren kegelt Sanja einmal pro Woche mit anderen Bewohner*innen des Auhofs in der Stadthalle von Hilpoltstein. Zusätzlich holt ihre Mutter sie einmal pro Woche am Auhof ab, um gemeinsam zum Training in Roth zu fahren. „Das mache ich nur, solange sie es wirklich möchte. Wir würden sie niemals zu diesem Hobby zwingen.“ Doch das ist gar nicht nötig, denn Sanja ist sehr ehrgeizig. Mit einer Mischung aus Bescheidenheit und Entschlossenheit antwortet sie auf die Frage nach ihrem Ziel für das nächste Jahr: „Natürlich die Titelverteidigung.“

Der Auhof der Rummelsberger Diakonie bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung umfassende Unterstützung in allen Lebensbereichen, darunter Wohnangebote, Frühförderung, Schule und Werkstätten.


Von: Paula Wahlig

Das regelmäßige Training wurde belohnt, Sanja Hennl feierte im Sommer die Vizemeisterschaft im Kegeln. Foto: Paula Wahlig

22.10.2024

Eltern- und Betreuer*innentag im Auhof 

Ein Tag der Information und Begegnung

Hilpoltstein –  Am vergangenen Samstag fand im Auhof der alljährliche Eltern- und Betreuer*innentag statt, der in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf die aktuellen Entwicklungen im Auhof und seinen Häusern in der Region richtete. Die Veranstaltung begann mit einer einfühlsamen Andacht, die von Diakonin Bärbel Prager gestaltet wurde und den Teilnehmer*innen eine besinnliche Einstimmung auf den Tag bot.

Unter der Moderation von Regionalleiter Andreas Ammon nahmen rund 60 Teilnehmer*innen an der abwechslungsreichen Informationsveranstaltung teil. Im Mittelpunkt standen die wichtigsten Themen, die die Rummelsberger aktuell beschäftigen – sowohl im Unternehmen als auch in der Region Roth, Hilpoltstein, in der Werkstatt, der Förderstätte und im Bereich Wohnen. Die Anwesenden wurden über aktuelle und kommende Bauprojekte zur Verbesserung der Wohnsituation und der Arbeit in der Werkstatt informiert und erhielten Einblicke in die vielfältigen Entwicklungen und Aktionen der Rummelsberger Diakonie und im Auhof, welche die Diversität in der Dienstgemeinschaft als wertvolles Gut nutzen.

Die verschiedenen Bereiche gaben einen umfassenden Einblick und berichteten über ihre spezifischen Herausforderungen und erfreuliche Entwicklungen. Von fachlichen Themen bis hin zur Personalsituation, die sich aufgrund vieler vorausschauender Anstrengungen aktuell noch zufriedenstellend und auskömmlich entwickelt, wurde ein breites Spektrum abgedeckt. Trotz der reduzierten Teilnehmer*innenzahlen im Vergleich zu den Vorjahren, die wohl auf das zunehmende Alter vieler Angehöriger und Betreuer*innen zurückzuführen sind, sorgte der Austausch unter den Anwesenden für eine angenehme und positive Atmosphäre.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen hatten die Angehörigen und Betreuer*innen die Möglichkeit, die Wohngruppen der Einrichtung sowie die Werkstatt und Förderbereiche zu besuchen. Diese Besuche ermöglichten es ihnen, Zeit mit ihren Lieben zu verbringen und sich mit den verantwortlichen Mitarbeitenden auszutauschen. So konnten sie sich ein persönliches Bild von der wertvollen Arbeit vor Ort machen und über die Hürden sowie Erfolge des Alltags in den Wohnbereichen sprechen.

Insgesamt bot der Elterntag eine wertvolle Plattform für Informationen und Begegnungen. Er förderte nicht nur den Austausch zwischen den Angehörigen und den Betreuer*innen, sondern stärkte auch die Gemeinschaft innerhalb der Einrichtung. Solche Tage sind entscheidend für das gegenseitige Verständnis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die für eine positive Entwicklung aller Beteiligten unerlässlich sind.
 


Von: Christian Gampel

Regionalleiter Andreas Ammon freut sich, dass so viele Angehörige und Betreuer*innen teilgenommen haben. Foto: Christian Gampel