Wichernhaus Altdorf

Angebote für Menschen mit Behinderung

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30.11.2023

Frühzeitig Nachfolge geklärt

Ingrid Schön übergibt im Frühjahr 2024 an Ralph Eichenseher

Ingrid Schön ist eine Instanz. Im Jahr 2010 hat sie mit ihrem Team begonnen, die Angebote ambulant unterstütztes Wohnen und Schulbegleitung aufzubauen. Zusammen mit den regionalen Diensten der Offenen Behindertenarbeit und den Beratungsstellen für Menschen mit Epilepsie und erworbener Hirnschädigung bilden sie die Offenen Angebote der Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung (RDB). Etwas mehr als 2.800 Klient*innen und ihre Angehörigen nehmen die Angebote jährlich wahr. Ab 2012 ging es um den konzeptionellen und organisatorischen Aufbau der Angebote für erwachsene Autist*innen in Nürnberg und Nürnberger Land, der 2017 zu einer eigenständigen Einrichtung mit Wohnangebot und Förderstätten für aktuell 26 Klient*innen wurde. Der Begriff Autismus ist in der Gesellschaft angekommen und insofern kein Phänomen mehr, das nur in Filmen vorkommt. Auswirkungen, Erscheinungsformen und die täglichen Herausforderungen, der sich Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen stellen müssen, sind nach wie vor eher in Fachkreisen bekannt. Erfreulich findet Schön, dass sich die Politik mit der Autismus-Strategie Bayern auf den Weg gemacht habe, die Versorgungssituation zu verbessern. Ambulante Angebote und der Bereich Autismus sind für Schön Herzenssache. Hauptberuflich steht sie noch bis zum Frühling zur Verfügung, dann geht sie in den Ruhestand. RDB-Geschäftsführer Karl Schulz ist es gelungen, die Nachfolge frühzeitig zu regeln.

Ralph Eichenseher wird die Aufgabe von Ingrid Schön übernehmen und Chef von rund 350 Mitarbeitenden werden. „Ich mag es, mit Menschen zusammenzuarbeiten,“ sagt Eichenseher. „Jedem mit Achtung und Wertschätzung gegenüber zu treten,“ ist ein Anspruch an sich selbst. Mit dieser Haltung tritt er auch die neue Aufgabe an. Er ist überzeugt davon, dass diese Einstellung ein positives Echo auslöst. Er stützt sich auf seine siebenjährige Erfahrung als Dienststellenleitung. Menschen, so vielfältig sie auch sind, wertschätzend, fördernd und fordernd zu begegnen bleibt seine Devise, gleich ob sie Klient*innen, ihre Angehörigen oder Mitarbeitende sind. Damit können sich alle Anspruchsgruppen auf Kontinuität verlassen, denn auch Schön ist es immer ein Anliegen, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Sie ist sicher: Eichenseher ist eine gute Wahl. Die beiden arbeiten seit 2016 offen und vertrauensvoll zusammen. Der gelernte Erzieher, Krankenpflegehelfer und studierte Heilpädagoge Eichenseher war bislang für die Angebote Autismus im Nürnberger Land und Nürnberg zuständig. Aus dieser Erfahrung und mit seiner guten Vernetzung innerhalb und außerhalb von Rummelsberg ist er zuversichtlich, den erweiterten Anforderungen gewachsen zu sein. „Ich baue auf mein Erleben, dass wir in Rummelsberg eine starke Gemeinschaft mit vielen Expert*innen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet sind,“ vertraut Eichenseher auf ihm bekannte Menschen und Strukturen. Darüber hinaus hat er Freude daran, neue Herausforderungen anzunehmen. Dazu gehört zum Beispiel Erfahrungen damit zu machen, ob Künstliche Intelligenz bei den vielen Aufgaben helfen kann. Als jemand, der viele Jahre Rund-um-die-Uhr-Dienstpläne geschrieben hat, ist er sicher, dass hier eine der ersten entlastenden Einsatzmöglichkeiten für KI sein kann.

Ralph Eichenseher ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern.


Von: Georg Borngässer

Anstelle des sprichwörtlichen Staffelstabs übergibt Ingrid Schön wohlklingende Zimbeln an Ralph Eichenseher, der ihr im nächsten Jahr nachfolgen wird.

15.11.2023

„Vielfalt und Menschlichkeit sind das höchste Gut“

Jubiläumsfeier für langjährige Bewohner*innen, Beschäftigte der Werkstatt und Mitarbeiter*innen am Hilpoltsteiner Auhof

Hilpoltstein – Zur jährlichen Jubiläumsfeier am Auhof der Rummelsberger Diakonie kamen knapp 100 Menschen, um gemeinsam den besonderen Anlass der 101 Jubilare aus den vergangenen 70 Jahren würdevoll zu feiern. Eingeladen waren neben den Wegbegleiter*innen alle Bewohner*innen, Beschäftigte der Werkstatt und Mitarbeitende, die zehn, 20, 25, 30, 40, 50, 60 oder erstmals unglaubliche 70 Jahre auf ihre gemeinsame Zeit am Auhof zurückblicken können.

Nach der Begrüßung aller Gäste durch Regionalleiter Andreas Ammon zeigte Diakonin Bärbel Prager in ihrer Andacht auf, dass es neben der großen Freude über die vielen Jahre, die erlebt wurden, es auch ein guter Zeitpunkt ist, innezuhalten und auf das Erlebte zurückzublicken. In seinen Grußworten betonte Landrat Ben Schwarz, dass er sich immer wieder freue, an den Auhof zu kommen, denn „alle miteinander in diesem Moment als Menschen erleben zu können, ist viel wert, denn Vielfalt und Menschlichkeit ist das höchste Gut, was wir haben“. Ebenso gratulierte der Hilpoltsteiner Bürgermeister Markus Mahl in seinen Grußworten den zahlreichen Jubilaren am Auhof. Die vielen Jahre lassen erkennen, dass eine langjährige Qualität vorhanden ist. Dass der Auhof gerne feiert und die Feste nimmt, wie sie kommen, führten auch Lukas Keim, Vorsitzender des Werkstattrates, und Sebastian Brandl, Stellvertretender der Bewohnervertretung, in ihren Grußworten auf.

Trotz Krisen Wünsche erfüllt

Andreas Ammon blickte in seiner Rückschau sehr kurzweilig auf die letzten Jahrzehnte anhand geschichtlicher Ereignisse und musikalischer Hits zurück. Viel ist geschehen in den vergangenen Jahrzehnten. Neben all den auch vorhandenen Krisen, Umbrüchen und negativen Erfahrungen gab es ebenso viele Erfolge, eigene Ziele wurden erreicht und Wünsche gingen in Erfüllung. Ganz egal, ob der Weg hierbei aufregend oder gemäßigt verlaufen ist, „der Auhof gehörte immer dazu“, so Ammon. Er betonte insbesondere, dass „alle Jubilare den Auhof zu dem machen, was er heute ist – zu dem, worauf wir stolz sind“.

Im Besonderen freut es den Regionalleiter, dass in diesem Jahr erstmals drei Bewohner, Karl-Heinz Frieser, Klaus Plattner und Hans-Dieter Schneidereit ihr 70-jähriges Heimjubiläum feiern können. Während Plattner und Schneidereit bereits als Kinder ihren neuen Lebensmittelpunkt in den Anfängen des Auhofes fanden, kam Frieser als 15-Jähriger in seine neue Heimat, den Auhof. Alle drei waren bei der Entwicklung von einem Gehöft hin zum Auhof als Stadtteil von Hilpoltstein mit dabei und haben die tragenden Veränderungen miterlebt und mitgestaltet.

„Glück am Auhof zu arbeiten“

Dieses Jahr wurde ebenfalls Frau Christine Otto besonders geehrt, welche seit 40 Jahren als Heilerziehungspflegehelferin im sogenannten  „Neubau“ aktuell im Wohnbereich 7/9 tätig ist. Dass Sie nun über ihre Rente hinaus am Auhof arbeitet, zeige, „dass es ein Ausdruck von Vertrauen, Zusammenhalt und vielleicht auch des Glückes ist die Tätigkeit am Auhof 

auszuüben“, so Ammon. Helga Rupp und Ludwig Werzinger feierten ebenfalls ihr 40-jähriges Jubiläum, als Beschäftige der Auhof-Werkstätten.

Alle Jubilare mit 25-jährigem Dienstjubiläum haben das goldene Kronenkreuz vom Regionalleiter verliehen bekommen, was zudem das Zeichen von Beständigkeit und Treue zum Ausdruck bringen soll.

Bevor Ammon zum feierlichen Ausklang des Abends überleitete, wandte er sich an alle Jubilare mit den Worten: „Machen wir weiter so, wir brauchen Sie und jede*n Einzelnen von Ihnen, damit die Welt hier bunt und lebenswert bleibt!“.


Von:

Von links: Andreas Ammon (Regionalleiter), die Heimjubilare von 70 Jahren Karl-Heinz Frieser, Klaus Plattner und Hand-Dieter Schneidereit sowie Bewohner mit 60 Jahre Heimjubiläum Günter Galas und Christian Gampel (Leiter Wohnen).