Hersbruck – Apfelsaft pressen, Obst dörren und eine weihnachtliche Feier am Lagerfeuer: Seit vergangenem September finden auf der inklusiven Streuobstwiese des Fachbereichs Autismus in Hersbruck Aktionstage und Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Autismus statt. Der inklusive Gedanke der Veranstaltungsreihe „Mitmach-Mittwoche“ zieht viele Besucher*innen auf den Campus Haus Weiher. Kristina Malz aus Hersbruck war mit ihren Kindern schon bei einigen Aktionen dabei. „Das Obst sammeln und Dörrobst herstellen hat Spaß gemacht, wir essen immer noch von den getrockneten Zwetschgen“, erzählt die 41-Jährige.
Wie andere Besucher*innen auch freut sich die zweifache Mutter über die Arbeit in der Natur. Aber auch das inklusive Konzept der Streuobstwiese findet sie klasse. „Ich finde es wichtig, dass meine Kinder sehen, wie bunt und vielfältig die Welt ist“, sagt Kristina Malz. Toll findet sie auch die Atmosphäre auf der Wiese: „Es waren einfach alle da und haben gemeinsam gearbeitet.“
Obst ernten und verarbeiten, einen Erntedankgottesdienst feiern, einen Laternenumzug zu St. Martin miterleben, auf der Wiese Bratäpfel und Punsch genießen: Im vergangenen Jahr fanden auf der Wiese viele verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt. „Die Veranstaltungen waren gut besucht und ich achte darauf, dass nicht zu viele Gäste kommen“, sagt Projektleiterin Alina Stampfl. Denn neben der Freude an den zahlreichen Besucher*innen muss die pädagogische Fachkraft dafür sorgen, dass die Menschen im Autismus-Spektrum, die vom Fachbereich Autismus unterstützt und begleitet werden, in ihren gewohnten Strukturen arbeiten können.
Wie bei den besonderen Wiesen-Events werden die Besucher*innen gebeten, sich die Mitmach-Mittwoche für alle mit Pflege der Streuobstwiese und Natur genießen anzumelden. Sie finden seit Anfang März wieder jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr (ausgenommen 12.4. und 21.6.) statt.
Auch in diesem Jahr hat sich das Wiesenteam wieder eine bunte Mischung zwischen Obst ernten, Nistkästen bauen, Weidenhäuschen pflanzen und Kleidertausch überlegt. „Wir kommen gerne zum Eintopf kochen über dem offenen Feuer Ende April und den Kleidertausch Mitte Juni finde ich auch sehr reizvoll“, sagt Kristina Malz.
Kasten:
Events auf der inklusiven Streuobstwiese
Für alle, die es genau wissen wollen: Folgende Aktionen und Termine sind heuer auf der inklusiven Streuobstwiese geplant. Bitte für alle Events jeweils bis spätestens Montagabend vor der Veranstaltung unter Telefon 0151 57 60 70 62 oder per E-Mail streuobstwiese(at)rummelsberger.net anmelden. Weitere Informationen zur inklusiven Streuobstwiese stehen hier: rummelsberger-diakonie.de/wiese.
Gemüseeintopf auf offenem Feuer kochen und genießen, Mittwoch, 26.04., von 16 bis 19 Uhr
Blühstreifen für Insekten anlegen und Samenkugeln rollen, Kaffee und Kuchen, Mittwoch 10.05., von 14 bis 17 Uhr
Kleidertausch für Groß und Klein mit Picknick, Mittwoch, 14.06., von 15 bis 18 Uhr
Mirabellen und Beeren ernten und eventuell weiterverarbeiten, Mittwoch, 26.07., von 15 bis 18 Uhr
Schwarzenbruck - Eine enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis, eine vergleichsweise kurze Ausbildungsdauer und eine Vergütung vom ersten Ausbildungstag an. Damit punktet die praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher*in (PIA) der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg. Am Freitag, 17. März 2023, findet in Schwarzenbruck (Rummelsberg 35) ein Info-Nachmittag statt. Ab 16 Uhr können sich Interessierte über die Ausbildung informieren und das Besondere: Wer seine Bewerbungsunterlagen dabei hat, kann am Ausbildungs-Speed-Dating teilnehmen. Wenn in den Vorstellungsgesprächen mit den Vertreter*innen von Schule und Einrichtungen aus der Jugendhilfe, Behindertenhilfe und/oder Kitas alles gut läuft, können die Verantwortlichen noch an diesem Abend eine schriftliche Zusage erteilen.
„Die Ausbildung ist sehr breit gefächert und es wird darauf geachtet, dass wir in möglichst viele Bereiche des Berufes einen Einblick bekommen“, berichtet Luisa Schlegl, Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg. Die Praxis- und Unterrichtsphasen wechseln sich über die drei Ausbildungsjahre ab. An der Fachakademie für Sozialpädagogik wird das Konzept des selbstverantwortlichen Lernens gelebt. Auf Wunsch werden die Studierenden von ausgebildeten Lerncoaches unterstützt. „Die enge Verzahnung zwischen dem Lernen an der Fachakademie und den Praxisphasen in den Rummelsberger Einrichtungen ermöglicht den Verantwortlichen, die jungen Menschen gut zu unterstützen und eine optimale Ausbildung zu garantieren“, verspricht Susanne Stöcker, Schulleiterin der Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg.
Ein großer Pluspunkt dieser Ausbildungsform ist die Bezahlung: Die angehenden Erzieher*innen verdienen bei der Rummelsberger Diakonie brutto im ersten Jahr 1.248 Euro, im zweiten 1.318 Euro und im Jahr 1.429 Euro. Außerdem erhalten die Azubis vermögenswirksame Leistungen, eine Jahressonderzahlung im November und 30 Tage Urlaub im Jahr in den unterrichtsfreien Zeiten
Interessierte sollten folgende Voraussetzungen erfüllen: Sie brauchen entweder ein erfolgreiches SEJ oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem (sozial-) pädagogischen, sozialpflegerischen, pflegerischen oder rehabilitativen Beruf (z.B. Kinderpfleger*in). Oder sie müssen einen der folgenden drei Anforderungen erfüllen: jeweils mindestens 200 Stunden Praktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung, Hochschulreife/Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit einer Regelausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren und Mittlerem Schul- bzw. Bildungsabschluss.
Weitere Infos: traumberufe-rummelsberger.de/pia